In der englischen Wohnkultur werden seit jeher das Esszimmer und das Wohnzimmer getrennt. Nach einer kurzen Zeit in den 70er Jahren, in denen es Avantgarde gedacht war die beiden Räume zu einem großen zusammenzulegen, besann man sich schnell wieder auf eine Trennung wodurch die englische Mittelschicht den Komfort gewann, Gäste in einem Zimmer empfangen zu können und in dem anderen, dem Wohnzimmer, zur Ruhe kommen zu können. So wird nach britischer Manier das Esszimmer mit viel Kleinkram dekoriert: Souvenirs, Preise und Krimskrams sind für die Engländer von großer Bedeutung und eine gute Gelegenheit für den Gastgeber sich auszudrücken weshalb solche Dekorationen gerne im Zentrum des Raumes aufgestellt werden. Das ist meistens auf dem Kaminsims. Wer keinen Kamin hat und auch keinen elektrischen haben möchte sollte die Möbel des Raumes einfach auf ein anderes Objekt ausrichten wie eine Anrichte oder ein Regal. Wichtig ist nur dass es etwa Kaminhoch ist und genug Fläche für Dekorationen hat.
Damit kommen wir zur Beleuchtung: Das warme Licht eines Feuers ist für das Wohnzimmer als Ideal gedacht, ohne Kamin muss ein solches Licht anders erzeugt werden: In Großbritannien nimmt man ohnehin gerne Tiffanylampen von Clayre & Eef. Das getönte Glass der künstlerisch hergestellten Lampenschirme dämpft das Licht und macht den Raum so wohliger und wärmer. Das geht aber auf Kosten der Helligkeit. Im Esszimmer, wo Helligkeit gerne gesehen ist um zu essen und Gäste zu bewirten, sind ungetönte Deckenlampen die beste Wahl. Sie geben helles und direktes Licht ohne zu Blenden oder störende Schatten zu werfen. Räume mit einer Deckenleuchte zu beleuchten ist aber kein Allheilmittel! Die Auswahl des Leuchtmittels ist absolut ausschlaggebend! LEDs und Leuchtstoffröhren verbreiten ein kühles Licht dass zwar gut ausleuchtet, aber keine besonders angenehme Atmosphäre schafft.
Die einseitige Hitze die Kamine abstrahlen waren historisch auch ein Problem für die Engländer, die so weit gingen den Ohrensessel zu erfinden um nicht auf Kachelöfen umsteigen zu müssen. Aber Ohrensessel sind keine Esszimmerstühle, also verlassen sie sich bei Einrichtung und Licht auf die Briten, nicht aber beim Heizen!